Das Becken „Enge neu“ verschandelt die Landschaft am Tor zum Hexental

Der Standort „Enge/neu“ ist für den Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens denkbar ungeeignet. Das Gelände bietet keine natürlichen Mulden oder Senkenlage, in der große Rückhalteräume ohne aufwendige Baumaßnahmen geschaffen werden können.

Der Standort „Enge/neu“ ist von allen geprüften Standorten der Einzige, an dem zunächst ein Viertel des gesamten Rückhaltevolumens (ca. 9.000 cbm) ausgebaggert werden müsste. Alle Standorte der Kombinationslösung befinden sich dagegen in naturgegebenen Mulden oder Senken, wo keine Ausbaggerungen notwendig sind.

Die topographische Ungunst des Standorts „Enge/neu“ bedingt dann auch die notwendige Größe des Dammbaumwerks (ca. 260m lang und bis zu 13m hoch). Dieses Dammbauwerk direkt am südlichen Ortsausgang von Au gelegen wird das Landschaftsbild nachhaltig verändern. Wer bislang aus der Stadt fuhr und sich auf die Streuobstwiesen, Hecken und Felder im Hexental freute, wird von einem Riesendamm begrüßt werden.

Natürlich ist dies „nur“ ein Erddamm, dennoch wird er weit aus dem bestehenden Gelände herausragen. Der Damm wird zwar begrünt werden, eine Bepflanzung mit höheren Bäumen oder Büschen muss aus Standfestigkeitsgründen aber unterbleiben. Bei den Standorten „Stöckenhöfe“, „Heimbach“ und „Eberbach“ können die Dammbauwerke dagegen deutlich geringer dimensioniert werden. Am Standort „Stöckenhöfe“ wäre der Damm ca. 150 m lang und an seiner höchsten Stelle 6,5 m hoch, am Standort „Heimbach“ 70 m lang und maximal 8 m hoch.

Wenn Sie sich einen Eindruck von den Dammbauwerken (bis auf den neuen Standort „Eberbach“) anhand der von Ernst und Co erstellten Entwurfsplanungen oder der von faktorgrün angefertigten Fotomontagen machen wollen, klicken Sie bitte hier (Link auf: http://www.merzhausen.de/de/Aktuelles/Projekte-Bauen-und-Infrastruktur/Hochwasserschutzkonzept-Hexental) (die Pläne sind unter der Überschrift:Pläne zum Erläuterungsbericht vom 2. Mai 2014 zu finden, die Fotomontagen in der Präsentation faktorgrün - Bürgerinformation vom 23. Januar 2014).

Zu den Fotomontagen ist zu sagen, dass diese die dreidimensionale Wirklichkeit natürlich immer nur sehr eingeschränkt wiedergeben können. Überdimensioniert erscheint z.B. die Fotomontage des Standorts „Stöckenhöfe“, vor dem Hintergrund dessen, dass die Dammhöhe laut Planunterlagen dort maximal 6,5 m betragen soll. Dass Fotomontagen auch beliebig geschönt werden können, haben einige Mitglieder der BI LVHH in der Gemeinderatssitzung in Horben am 19.11.2014 erlebt. Dort wurde den Gemeinderäten vom Standort „Enge/neu“ eine aufgehübschte Fotomontage gezeigt. In dieser sind die Kronen der hohen Bäume hinter dem Dammbauwerk zu erkennen, d.h. diese bleiben – durch welche botanischen Wunder auch immer - sogar im Abbaggerungsbereich stehen, der Damm ist mit Sträuchern bepflanzt und ein geschlossenes Durchlassbauwerk ist umgesetzt. Da wir von Anfang an gefürchtet haben, dass die Fotomontagen je nach Perspektive und digitalen Tricks beliebig geschönt werden können, haben wir schon am 14. Februar 2013 in einem Gespräch mit dem VG-Vorsitzenden Herrn Ante auf die Aufstellung eines Lattengerüsts gedrängt (siehe unser Protokoll, Absatz kurz vor Punkt 4). Obwohl damals Zustimmung signalisiert wurde, ist vor der nun getroffenen Standortentscheidung nichts in dieser Richtung passiert.

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