Hochwasserschutz unter Berücksichtigung von Natur und Landschaft

Hochwasserschutz ist eine wichtige Aufgabe des Landes, sollte aber unter Berücksichtigung des Landschaftsbildes und der ökologischen Wertigkeit der beanspruchten Naturräume verfolgt werden.

Bei der Suche nach geeigneten Standorten sind neben wirtschaftlichen und hydrologischen Gesichtspunkten auch solche des Natur- und Landschaftsschutzes zu prüfen. Letztere müssen mindestens gleichrangig neben dem Ziel des kostengünstigen und effektiven Hochwasserschutzes stehen.

Besonders geeignet für notwendige Hochwasserrückhaltebecken sind demnach Standorte, an denen sich eine natürliche Bachaue mit entsprechender Flora und Fauna befindet. D.h. geeignet sind vor allem breite und flache Talmulden mit Feucht- und Sumpfbiotopen, die von einer zeitweisen Überflutung eventuell sogar profitieren können.

Um den Flächenverbrauch und/oder die Landschaftsveränderung für Hochwasserschutzmaßnahmen möglichst gering zu halten, sollten z.B. bereits vorbelastete Standorte herangezogen werden oder die Einbindung der Hochwasserrückhaltebecken in bestehende Infrastruktur (z.B. Sportanlagen, Parkplätze, Straßen) ermöglicht werden. Es sollte vermieden werden, dass für ein wahrscheinlich nur alle 100 Jahre auftretendes Ereignis große Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung oder dem Erholungszweck für die ortsansässige Bevölkerung komplett entzogen werden.