Über uns

Die Verwaltungsgemeinschaft (VG) Hexental beschäftigt sich bereits seit Jahrzehnten mit dem Hochwasserschutz im Hexental. 1998 wurden erste hydrologische Berechnungen, damals von einem Ingenieurbüro Ludwig (Karlsruhe) angestellt. In den Jahren 2008 bis 2011 wurde ein auf den Daten von 1998 basierendes Hochwasserschutzkonzept im Auftrag der VG durch das Ingenieurbüro Ernst und Co. (Freiburg) erstellt. Von den vorgeschlagenen Lösungen stimmte der Gemeinderat Au am 7. Dezember 2011, trotz Protesten aus der Bürgerschaft und offensichtlichen Fehlern im hydrologischen Modell, für die 1-Becken-Lösung am Standort „Enge/neu“.

Den am Thema interessierten Auer Bürgern wurde im Laufe des Jahres 2011 bald klar, dass es einer kritischen Begleitung des gesamten Prozesses rund um den Hochwasserschutz im Hexental bedarf. Zu offensichtlich wurden einseitige, an Privatinteressen orientierte, Entscheidungen getroffen, ohne dabei den Natur- und Landschaftsschutz angemessen zu berücksichtigen. Aus dem ursprünglich kleinen Kern hat sich inzwischen eine Gruppe von über 200 Bürgern aus dem gesamten Hexental zur "Bürgerinitiative Landschaftsverträglicher Hochwasserschutz Hexental" (BI LVHH) zusammengefunden. Dabei war und ist es dieser Gruppe stets ein Anliegen gewesen den Hochwasserschutz nicht zu verhindern, sondern für natur- und landschaftsangepasste, also eine kleinteiligere Kombinationslöung zu kämpfen.

Als Bestätigung ihres Tun empfand die BI LVHH, dass das Landratsamt im Juni 2012 sich nicht mehr gegen eine Kombinationslösung stellte, sondern diese explizit als zu prüfende Alternative empfahl. Trotz der Vorteile der Kombinationslösung im hydrologischen und ganz besonders auch im Natur- und Landschaftsbereich, sprach sich der Auer Gemeinderat im Mai 2014 jedoch wieder für die Einbecken-Lösung aus. Im Anschluß votierte auch Merzhausen für diese Lösung, während sich Horben und Wittnau für die Kombinationslösung „Stöckenhöfe“ und „Heimbach“ aussprachen. Dem Patt in der VG wurde mit einer erneuten Abstimmung im November 2014 in Horben begegnet. Dieses Mal votierten die Horbener Räte für die Ein-Becken-Lösung.

Einer Umsetzung kam jedoch in der Folge die Vorgabe des Regierungspräsidiums Freiburg zuvor. Dieses forderte, dass ein neues hydrologisches Modell mit aktuellen Starkregenniederschlagsdaten zu erstellen sei. Nach langen Verzögerungen und Qualitätsproblemen stehen die neuen Niederschlagsdaten nun seit 2019 bereit. In der VG-Versammlung am 24.10.2019 erläuterte Herr Neff von BIT-Ingenieure (Nachfolge von Ernst und Co), dass nur eine Kombinationslösung aus 3 Beckenstandorten das hydrologische Ziel von 9 cbm/s im 100jährigen Hochwasserfall am Ortsausgang von Merzhausen erfülle und konkretisierte dies dahingehend, dass nur eine Kombinationslösung aus den Standorten Stöckenhöfe+Heimbach+Eberbach oder ein Kombinationslösung Enge/neu+Heimbach+Eberbach den 100jährigen Hochwasserschutz gewährleistet.

Insgesamt ist damit eine natur- und landschaftsverträgliche Kombinationslösung in greifbare Nähe gerückt, wobei zum neuen Standort Eberbach die naturschutzfachlichen Gutachten noch abgewartet werden müssen.

Die BI LVHH wird den Entscheidungsprozess nun weiter kritisch begleiten und hat in mehreren Schreiben an den Verbandsvorsitzenden Bürgermeister Ante entsprechende Bürgerbeteiligungsformate eingefordert. Leider lassen die Antworten hier wenig Gutes erwarten.

Die Ziele der BI LVHH sind:

  • Informationen zum Thema "Hochwasserschutz im Hexental" zu sammeln und weiterzugeben,
  • mit möglichst vielen Beteiligten alternative Lösungsvorschläge zu diskutieren,
  • natur- und landschaftsverträgliche Lösungen für den Hochwasserschutz im Hexental zu finden,
  • ausreichende und frühzeitige, sowie aktive Beteiligung der Bürger am Planungsprozess einzufordern und wo immer möglich wahrzunehmen.

Unser Anspruch dabei ist es, sowohl die berechtigten Forderungen nach einem effektiven Hochwasserschutz durch die vom Hochwasser Bedrohten als auch die Interessen der von Hochwasserschutzmaßnahmen unmittelbar Betroffenen in einem offenen Diskussionsprozess zusammenzubringen. Die Tatsache, dass wir uns hierbei in einem vielfältig genutzten Naturraum von außergewöhnlicher Schönheit befinden, macht diesen Anspruch zu einer echten Herausforderung!

Wenn auch Sie sich engagieren wollen, informieren Sie sich auf dieser Webseite, unterstützen Sie unsere Forderungen, indem Sie sich auf die Liste der Unterstützer und Mitwirkenden der BI LVHH setzen lassen oder nehmen Sie doch einfach Kontakt zu uns auf!